6. Internationales Linedance Weekend Pullman City vom 13. – 15. September 2013

Man glaubt es kaum. Schon ist das Jahr vorbei und wir waren wieder auf dem Weg nach Eging am See. Die gewohnte Unterkunft in der Pension Altmann hatten wir sicherheitshalber schon im letzten Jahr gebucht, natürlich für das komplette Wochenende von Freitag bis Sonntag. Den scheußlichen Regen, unter dem wir in Bamberg losgefahren waren, ließen wir ab Regensburg hinter uns und zum Glück holte er uns auch nicht wirklich ein, so dass wir uns keine Sorgen über Waten im Matsch machen mussten. Dass die Schuhe und alles andere über die Zeit die gewohnte Staubschicht ansetzten, liegt ja in der Natur der Sache: Tanzen in einer Reithalle ist eben anders. Wir haben aber beim Hinlaufen schon die ersten sehr positiven Änderungen gesehen. Die an den Seiten offene Halle wurde dieses Jahr großflächig durch Planen abgedeckt, um die Kälte abzuhalten. Die weißen Planen bewirkten zusätzlich eine schöne fast gemütliche Atmosphäre. Getränke wurden direkt in der Halle verkauft und endlich auch Kaffee!!!

Die diesjährigen ausländischen Stargäste waren das Ehepaar JO & JOHN KINSER aus England. Sie sind in den letzten Jahren schon ein paarmal in Bayern gewesen und wir haben sie daher schon mehrmals erlebt. Es gab also begründete Vorfreude auf das Wiedersehen und die Workshops. John Kinser eröffnete am Freitagabend mit „Bust of Move“, eine Choreographie von 2010. Der Anfängertanz war ein flotter Einstieg in das Wochenende. Die Musik regt dazu an, ihn funkymäßig auszugestalten. Die anschließende Abendparty in der Reithalle hat uns richtig gut gefallen. Die Tanzauswahl der DJs fanden wir glücklich, denn es gab für alle was zu tun, so war jedenfalls unser Eindruck. Interessehalber haben wir im Tipi vorbeigeschaut. Hier vergnügten sich die Countryfreunde und kamen auch auf ihre Kosten. Mit einem Absacker in der sehr netten Gesellschaft der Phoenix Linedancers aus Buttenheim fand der Abend einen schönen Abschluss.

Den Samstag starteten wir mit dem tollen Frühstück in der Pension Altmann. In der Reithalle hatten wir jetzt auch einen Tisch neben dem unserer Tanzfreunde aus Rohrbach. Jetzt konnte es losgehen und das tat es dann auch. Erst wärmten Jo & John die Anwesenden mit Zumba auf. Dann folgte die Vorstellung der Workshoptänze vom Samstag. Die verlief etwas durcheinander, weil der Tanzname und der Ort nicht immer klar angesagt wurden. Da Iris Funkler ihre Teilnahme am Event aus Krankheitsgründen abgesagt hatte, wurden ihre Workshops von anderen gehalten. Es wäre toll gewesen, wenn die überall ausgehängten Zeitpläne aktualisiert worden wären, zumindest in der Reithalle, und wenn auch die Tanznamen schon auf dem Plan gestanden hätten. So rettete uns der handgeschriebene Zettel mit den Tänzen drauf, den uns Geli Wulff netterweise zukommen ließ.

Robert Hahn eröffnete den Workshop-Reigen am Samstag stimmungs- und schwungvoll mit „Driven“ von Rob Fowler. Den Tanz gibt es seit Oktober 2012, was überhaupt kein Grund ist, ihn nicht zu unterrichten. Im Gegenteil: bestehende und bewährte Tänze, die andere auch schon können und toll finden, sollte man öfters brandneuen Tänzen vorziehen, denn nur so können wir der Inflation der Tänze entgegen treten. Wir danken daher Robert für diese Wahl. Danach folgten fast ohne Pause verschiedene Tänze, die vor allem von John Kinser unterrichtet wurden. Für uns war nicht so wirklich was dabei. Am Ende vom Nachmittag wurde es jedoch wieder richtig spannend, als Jo Kinser den Tanz „Stay“ auf die gleichnamige Musik von Rihanna unterrichtete – eine tolle Choreographie, die sehr gut die verschiedenen Musikteile widerspiegelt. Den letzten Workshop hatten sich Eventteilnehmer von den Kinsers gewünscht, denn dass der Tanz „Trendin“ ein Knaller ist, hatte sich schon rumgesprochen. Der Workshop wurde von John gehalten und wir haben uns sehr gefreut, dass der sonst so ruhige manchmal auch nervös wirkende Engländer hier voll aufdrehen konnte. Funky, das ist seine Welt. Man sah ihm die Freude über diesen Tanz und die positive Reaktion der Teilnehmer an. Die Abendparty am Samstag hat uns leider nicht überzeugt. Auf der Playliste fanden wir erst ab 23.00 Uhr viele unserer Wünsche. Die Wunschrunden brachten uns nicht in Schwung, denn sie wurden mit Oldies und Wiederholungen angefüllt. Da wir rechtschaffen müde vom Tag waren, fiel es uns nicht schwer, die Party etwas früher als gedacht zu verlassen. Doch es war noch nicht Zeit für’s Bett. Eine schnelle Dusche und in die Ringelhose geschlüpft und ab ging’s in den Partyraum der Pension. Zusammen mit den Tänzerinnen aus Buttenheim und mit der Unterstützung von „Hugo“ haben wir noch viel gelacht und anderen Gäste die Nachtruhe gestört.

Den Sonntag wollten wir auch dieses Mal nicht versäumen. Die Erfahrung der letzten Jahre hatte gezeigt, dass es gerade am Sonntag noch mal richtig tolle Tänze zu lernen gibt. Dieses Jahr wurde die Regel ein wenig außer Kraft gesetzt. Jo hat den neuen Tanz „Swingin“ unterrichtet, der durch schnelle zackige Bewegungen besticht. Da die passende Musik verfremdet ist, wurde uns erst im Laufe des Tanzens bewusst, dass es sich hier um ein Remake vom „Swinger“ handelt, den jeder Country-Linedancer kennt. Mir (Karin) hat der Tanz gut gefallen. In der Music Hall zeigte Susi Schröker „All Over Again“, einen neuen Tanz von Wil Bos & Roy Verdonk zu einem Lied von den Mavericks. Ruth hat dieser Tanz gut gefallen. Jo und John mussten dann abreisen. Ein Flugzeug wartet ja nicht. Wir haben noch ein paar Recaps (Workshopwiederholungen) mitgemacht und das war es dann auch für uns.

Es hat sich wieder sehr gelohnt, nach Eging am See zu fahren. Das internationale Event hat sich gut etabliert und ist für viele eine feste Größe im Kalender. Die Organisatoren – Angelika Wulff, Annelies Gimpel und der Geschäftsführer von PMC – lernen ständig aus den Erfahrungen und arbeiten an den Verbesserungen. Die Reithalle an sich ist naturgemäß kein idealer Veranstaltungsort. Wir finden jedoch, dass man mit vielem angesichts der einmaligen Atmosphäre und der riesigen Tanzfläche ganz gut leben kann. Die Stargäste waren bisher immer bekannte und sympathische Vertreter der Linedance-Szene und wir sind glücklich, sie live erleben zu dürfen. Herzlichen Dank also an alle, die mitgeholfen haben, dass dieses Event wieder viel Spaß gemacht hat.

Den 12. bis 14. September 2014 haben wir eingeplant, denn wir wollen Darren Bailey, einen jungen Choreographen aus England erleben. Wir lieben seinen „Samba Huh“ immer noch sehr. Darren kommt zusammen mit Daniel Trepat, dem Liebling der Linedancer in Deutschland. Er durfte dieses Jahr in Kalkar seinen 2. Star Award „Internationaler Tanzlehrer“ entgegen nehmen.

PS: Wir haben eine knappe halbe Stunde am Samstagnachmittag dazu genutzt, Jo & John Kinser ein paar Fragen zu stellen. Das Ergebnis dieses kleinen Interviews könnt ihr demnächst hier lesen.

Ein Kommentar

  1. Karin , dein Bericht trifft den Nagel mal wieder auf den Kopf !
    Die Playlist am Samstag war , gelinde gesagt ‚langweilig‘.
    Und zwar nicht weil wir nicht so viel tanzen hätten können , sondern weil dieselben Tänze schon am Vortag und am Darauffolgenden liefen
    Ich mag z.B. ‚Walking away‘, aber nicht 5 X an einem WE.
    ‚Stay‘ hab ich am Dienstag gleich unterrichtet und er ist sehr gut angekommen !
    Als Anregung für die Veranstalter : Für einen kl. Imbiss an der Reithalle wären viele Tänzer bestimmt dankbar.

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