Die inzwischen 6. Line-Dance-Party in Folge, die der kleine Verein der „Phoenix Line Dancers Buttenheim“ in der fränkischen Provinz Nahe Bamberg am 1. Oktober 2016 ausgerichtet hat, ist für mich ein sehr guter Spiegel der wunderbaren Entwicklung, die dieser Verein unter der Leitung von Christine Postler seit der Gründung vor nur 6 Jahren genommen hat.
Modern Line Dance in Buttenheim
Es gibt eine deutliche Steigerung des Tanzlevels. Es gibt aber auch ein sehr deutliches Bekenntnis für die Art Line Dance, die in Buttenheim betrieben wird. Man hat sich für Modern Line Dance entschieden, was sich an der Tanzauswahl der Gruppe und an der Playliste für die Party deutlich erkennen lässt. Hier zahlt sich darüber hinaus aus, dass Christine die Line-Dance-Szene genau beobachtet und für sich und die Gruppe Tänze auswählt, die interessant und attraktiv sind und sowohl international als auch in der Gruppe der befreundeten Vereine einen Stellenwert haben. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich persönlich mich über diese Entwicklung freue. Die Entscheidung für Modern Line Dance machte das Zusammenwachsen der Tanzgruppen in der näheren und weiteren Umgebung von Buttenheim möglich, welches im Wechselspiel auch die sehr positive Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen förderte.
Die Gäste
Es kamen also nicht mehr die Linedancer, die nur Country Line Dance tanzen. Es kamen wieder Gruppen aus der unmittelbaren Umgebung und dazu gesellten sich die Sympathisanten und Freunde aus dem südlichen Bayern, aus Thüringen und Brandenburg und sogar aus Wuppertal, was ja in Nordrhein-Westfalen liegt. Es entstand ein bunt gemischtes Publikum, das während der Workshops den Saal des ortsansässigen Fußballvereins fast aus den Nähten platzen ließ.
Workshops mit Gudrun Schneider
Die Gruppenleitung hat schon sehr früh verstanden, dass zum Gelingen einer guten Party auch die Workshops gehören. Dass Gudrun Schneider eine sehr gute Wahl ist, wissen nicht nur in Deutschland immer mehr Linedancer. Gudrun wird inzwischen auch vom Ausland gebucht. Sie war 2016 in Frankreich und in der Schweiz. 2017 wird sie in der Nähe von Paris „teachen“ und ist auch nach Dänemark eingeladen. Auch Gudrun hat eine erstaunliche Entwicklung genommen und ist dabei bodenständig geblieben, und ich glaube, dass ist ihr Erfolgsrezept. In Buttenheim hat sie wieder gezeigt, mit wie viel Freude und Dynamik sie ihre Workshops macht. Der Funke springt leicht über und jeder hat Spaß, die Tänze zu lernen. Mit der Tanzauswahl für das Event trifft sie das Level der Mehrheit der anwesenden Tänzer. Das ist wichtig für die gute Stimmung und das sich Wohlfühlen. Klar waren auch ein paar Leute dabei, zu denen ich mich gelegentlich auch zähle, die gerne schwerere bis schwere Tänze lernen. Dafür war diese Party nicht der richtige Ort. Zum Glück sind solche Teilnehmer in der Lage, sich ihre Wünsche selbst zu erfüllen. Gudrun spricht oft darüber, wie wichtig es ihr ist, dass der Schwierigkeitsgrad eines Tanzes nicht zu hoch ist. Für sie verschwindet der Spaß, wenn es kompliziert wird. Dass uns unser Hobby Spaß machen soll, ist ja keine Frage. Die Frage aber ist, wie erreichen wir diesen Spaß. Ich bin ganz sicher, dass jeder, der sich mit schwierigeren Tänzen abkämpft und sich müht, sie zu erlernen und zu behalten, sehr dankbar ist, wenn der Choreograph oder die Choreographin das Niveau niedriger hält. Die große Kunst ist jedoch, einen einfacheren Tanz vom Level Improver oder Easy Intermediate zu choreographieren, der einen eigenen Charakter hat. Dass Gudrun solche Tänze schreiben kann, hat sie uns in Buttenheim gezeigt. Besonders der 2. Workshoptanz „Bush Party“ hat voll eingeschlagen, schwungvolle Country-Musik (darf auch sein!) und eine stimmige Choreographie mit interessanten Ecken.
Hier die Liste der Workshoptänze:
- I Couldn’t Care Less, Daniel Trepat & Gudrun Schneider, Sept 2016, 32/4 Improver
- Bush Party, Gudrun Schneider, August 2016, 64/4 Improver
- Hands Up For Love, Dwight Meessen, Sept 2016, 32/4 Improver
Wie immer hat Gudrun auch den Tanz eines anderen Choreographen unterrichtet. Am 1. Oktober war es „Hands Up For Love“, ein netter Improver von Dwight Meessen aus den Niederlanden. Gudrun verhilft auf diese Weise meist jungen Choreographen, die auch Tänze schreiben können, zu mehr Aufmerksamkeit. Das finde ich sehr gut. Ich brauche viel mehr Zeit, einen schönen Improver-Tanz für den nächsten Kursabend zu finden als einen anspruchsvolleren Intermediate-Tanz.
Abendparty
Nach den Workshops gab es das traditionelle Buffet, das die Mitglieder der Gruppe selbst vorbereiten. Nach den höchsten Genüssen der kulinarischen Art ging es in die Abendparty. Die Gastgeber haben sich mit ihren neuen T-Shirts besonders fein gemacht. War man bis jetzt noch nicht ins Schwitzen gekommen, dann war es spätestens jetzt der Fall. Obwohl: es gab auch Gäste, die sich sehr für den Inhalt einer Haribotüte interessieren konnten. 🙂 Ich war mit der oben abgebildeten Playliste sehr zufrieden, da auch viele aktuelle Tänze vorkamen und solche, die wir immer noch sehr lieben. DJ Michael war zum ersten Mal auf einer Line-Dance-Party dabei. Er hat seine Sache gut gemacht. Bis zur nächsten Party ist genügend Zeit, dass er sich mit den Besonderheiten einer LD-Party etwas mehr vertraut macht. Gegen Mitternacht war alles abgetanzt und Körper und Seele so müde, dass Bettruhe dringend angesagt war.
Fazit
Ich bedanke mich sehr herzlich bei unseren Buttenheimer Freunden für diese ausgewogene und stimmungsvolle Party. Die Gäste wurden rundum verwöhnt, wozu auch das nette Andenken und die jahreszeitlich angepasste Dekoration gehörten. Ich finde, ihr seid auf dem besten Weg und der Ausblick auf 2017 ist wieder grandios:
Die Party mit José Miguel Belloque Vane als Teacher am 7. Oktober 2017 ist schon ausgebucht. Die Warteliste ist eröffnet. Das sagt mehr als alle anderen Worte!