3. Oster-Weekend in Gardelegen, 18. 04. bis 20.04.2014

Endlich GARDELEGEN … Wir hören schon seit Jahren von Britt und Ines und anderen, dass es in Gardelegen so schön ist und endlich haben wir es geschafft, dieses Event zu besuchen. Wie das Event in Obhausen wird es von DJ Henry organisiert. Neben ihm am Mischpult stand während des ganzen Wochenendes sein DJ Kollege Eagle Eye Jimmy. Hinter ihm wirken viele Freunde und Freundinnen, die sich um die aufwendige Ausstattung der riesigen Halle mit Technik und Deko kümmern, die kochen, Essen verteilen und Getränke ausschenken und nachher aufräumen. Ohne diese freiwilligen Helfer wäre ein solch großes Event gar nicht möglich. Hier ein Bild vom Dream-Team, auf dem natürlich Gudrun Schneider nicht fehlen darf, die uns an diesem Wochenende viele schöne neue Tänze beigebracht hat.

DJ Henry, Gudrun Schneieder, DJ Eagle Eye Jimmy
DJ Henry, Gudrun Schneieder, DJ Eagle Eye Jimmy
(Bild Country Pete)

Der LIW-Saal

Henry verwendet viel Zeit und Mühe darauf, schöne Säle zu finden, die sich für Line-Dance-Veranstaltungen eignen. Mit dem LIW-Saal in Gardelegen hat er einen sehr guten Fund gemacht. Neugierig habe ich nachgefragt, wie es dazu kommt, dass ein so großer Saal mit Parkettfußboden, mit Küche, Bühne und allem, was man sonst noch so braucht in einem 10.000 Einwohnerort steht und das in einer ziemlich unattraktiven Gegend, laut Stadtplan direkt im Industriegebiet. Der Grund: in der DDR gab es LIWs = Landtechnische Instandsetzungswerke. Solche und andere Betriebe verfügten öfters über einen solchen Saal für betriebsinterne Veranstaltungen. Was ein Glück, dass sich eine Organisation gefunden hat, die das Gebäude übernommen hat und nun den Saal vermietet. Schade nur, dass Gardelegen von Bamberg so weit entfernt ist. Wir haben für die Fahrt bis 50 km nördlich von Magdeburg jeweils etwas über 5 Stunden gebraucht und die Stopps bei McDonalds brachten diesmal leider wegen der vielen Urlaubsreisenden keine entspannten Pausen.

Der LIW-Saal von hinten
Der LIW-Saal von hinten
(Bild DJ Henry)

Das Oster-Weekend in Gardelegen erfüllt wie das Wochenende in Obhausen viele Wünsche der Linedancer und ist dabei in allem noch viel größer angelegt: ein Saal für mindestens 400 Leute, eine große Bühne, schöne Deko und Lichteffekte, viel Platz zum Tanzen zu Musik für jeden Geschmack, vielseitige und anspruchsvolle Workshops und all das über 2 Tage und 3 Abende.

Den Auftakt am Freitagabend haben wir sehr genossen. Erst mal liebgewonnene neue und alte Freunde begrüßen, den Saal und die Umgebung bewundern und dann tanzen bis die Socken qualmen. Mit Samstag folgte der ultimative Workshoptag.

Workshops

Workshop mit Gudrun Schneider
Workshop mit Gudrun Schneider
(Bild Uwe Schneider)

Die Line-Dance-Workshops wurden von Gudrun Schneider gehalten. Sie war im Vorfeld etwas besorgt, ob die Teilnehmer 3 Intermediate-Tänze verkraften würden. Sie konnte dann selbst gut gelaunt feststellen, dass ihre Sorge ganz unbegründet war. Es wurde sehr flink und sicher gelernt, trotz vieler ungewöhnlicher Brücken und jeder Menge Restarts. Gudrun hat ihre Sache sehr gut gemacht. Den ungeplanten Walzer hat uns René Menger beigebracht und dann gab es auf Wunsch der Teilnehmer einen 2-Step-Kurs. Hier die Tänze im Überblick:

  • „Rainmaker“, 48 ct Intermediate, ganz neu und von Niels Poulsen. Dieser Tanz wurde in Windeseile in eine Spitzenposition in der Liste „Most Popular“ Tänze auf der Copperknob-Website gewählt. Hier das Video vom Workshop Rainmaker.
  • Nach „Rainmaker“ unterrichtete Gudrun ihren neuen Tanz „Knockin‘“, ein Improver, der eingängig ist und seine Fans finden wird. Video Knockin‘.
  • In der Mittagspause hatten wir das Glück, zum richtigen Zeitpunkt einen Blick in die Halle zu werfen. So haben wir gerade noch rechtzeitig mitbekommen, dass René Menger dabei war, den Walzer „Old Flames“ von Wil Bos und Roy Verdonk zu zeigen. Dieser Tanz war uns am Abend vorher sehr positiv aufgefallen und wir waren wohl nicht die einzigen, die diese Chance sehr gerne beim Schopf gepackt haben. Der Tanz ist nicht schwer und passt so schön auf das Lied von KeSha. Video Old Flames
  • Am Nachmittag stand ein besonderer Workshop auf dem Programm: ein 2-Step-Kurs geleitet von Heike und Thomas Brünger. Sie haben sehr geschickt mit klaren Anweisungen und Demos die Grundschritte und erste Figuren vermittelt. Viele Paare haben diesen Kurs gerne mitgemacht und im Laufe des Abends noch fleißig geübt.
  • Gudruns letzter Workshop an diesem Tag war ein weiterer Intermediate, dieses Mal von Maggie Gallagher. „Celtic Heartbeat“ ist ebenfalls ein ganz neuer Tanz zu einer mitreißenden Musik von Can-Linn. Trotz verschiedener Restarts, einem Tag und sehr kurzem Intro hat der Tanz seine Wirkung nicht verfehlt. Video Celtic Heartbeat

Wer wissen möchte, wie man den Namen des neuen Tanzes richtig ausspricht („keltik“ oder „seltik“), und zu diesem Personenkreis zähle ich mich auch, für den habe ich eine lange und eine kurze Antwort. Ich habe erst mal meine englische Kollegin, die aus Schottland stammt, gefragt und war überrascht, dass sie auf die Frage spontan keine eindeutige Entscheidung fällen konnte. Sie ist gut mit „Google“ und schon konnten wir gemeinsam die komplizierte Antwort studieren. Theoretisch sind beide Versionen richtig, aber heute wird „keltik“ bevorzugt, „seltik“ ist aber auf jeden Fall auch richtig und sprachentwicklungstechnisch sogar die richtigere Variante. Früher, vor ca. 30 Jahren, war es genau umgekehrt. Eines ist jedoch ganz sicher: der englische Fußballverein „Glasgow Celtics“ spricht sich mit „S“. Wer jetzt die kurze Antwort weiß, hat die Ausführungen  verstanden.

Wie immer gibt es Videos von allen Workshops. Toll, dass Gudruns Mann Uwe so konsequent und professionell nach jedem Event Videos auf YouTube einstellt. Ich schaue mir diese Videos gerne an, auch wenn ich selbst nicht dabei war. So manchen Tanz habe ich so schon abgeschaut. 🙂

Yendis
Yendis (Bild Country Pete)

Nach so vielen Workshops haben wir uns am Samstag für einige Zeit ins Quartier zurückgezogen und erst zur Abendveranstaltung mit Band wieder im Saal eingefunden. Auf der Bühne stand „Yendis“.  Laut eigener HP sind sie der Country Europameister 2012/2013. Sie hatten schon 2013 am Ostersamstag gespielt. Dieses Jahr verlief ihr Auftritt nicht so erfolgreich. Ein paar Pannen vor und während des Auftritts und leider auch nicht genug Countrymusik begeistertes Publikum waren die Handikaps. Trotz technischer Probleme hat uns ihr Auftritt gefallen. Wir konnten uns etwas entspannen und den anderen beim Tanzen zuschauen. Unser Ding ist es schon länger nicht mehr, „unsere“ Tänze auf einen Countrytitel anzupassen. DJ Henry hat auch gesehen, dass die Band nicht die gewünschte Wirkung hatte und noch am selben Abend verkündet, dass er 2015 für das Osterwochenende keine Band mehr einladen wird.

Der Sonntag war dann endlich wettermäßig richtig schön und man hätte sich auch was anderes als Tanzen vornehmen können. Aber das stand für uns natürlich nicht zur Debatte. Vormittags liefen Wiederholungen der Workshops, zum Glück, denn ohne Wiederholung und Üben leider kein Merken im fortgeschrittenen Alter. In der Mittagspause haben wir den Campingplatz besichtigt und uns daran gefreut, wie schön es die Camper haben. Am Nachmittag gab es noch einen Workshop von Gudrun. Sie unterrichtete „Ritmo“ von Ria Vos, ein sooo fetziger Tanz. Es hat mich sehr gefreut, dass er sich jetzt auf diese Weise weiter verbreiten wird. Video Ritmo Zum Abschluss vom Tag und vom gesamten Event gab es abends noch mal eine Party mit Musik vom Band.

Fazit am Ende: Das Oster-Weekend in Gardelegen hat unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt. Hier treffen sich die Linedance-Begeisterten schon seit 4 Jahre aus den angrenzenden Bundesländern und auch von weiter weg. Durch eine kleine Umfrage unter den Teilnehmern konnte ich feststellen, dass viele Teilnehmer treue Fans des Events sind und keine Kilometer scheuen, um dabei sein zu können. Besonders wichtig finde ich, dass hier die Gegensätze der Szene auf natürliche und entspannte Art und Weise neutralisiert werden. Sie werden sich an Pfingsten wiedertreffen. Wir haben uns das Event am 24. & 25. Oktober in den Kalender geschrieben, wieder mit Gudrun Schneider und zum ersten Mal mit einem Teacher aus den USA: John Robinson. Wir sind schon sehr gespannt. Es grüßen noch mal die Osterhasen, die so aussehen, als hätten sie schon eine schöne Idee, wie die Kostümierung an Pfingsten ausfallen wird.

Die Osterhasen Henry und Jimmy
Die Osterhasen Henry und Jimmy
(Bild Country Pete)

Über Rückmeldungen und Kommentare – dürfen auch kritisch oder informativ sein – würden wir uns sehr freuen.

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