2. Line-Dance-Weekend in Obhausen, 14. und 15. März 2014

Gudrun hat gesagt, sie freut sich auf meinen Bericht über das Wochenende in Obhausen 🙂 Also habe ich mich beeilt …

Es gibt viel zu erzählen, es wird also ein längerer Bericht, deshalb das Fazit zuerst:

Das Line-Dance-Weekend in Obhausen war eines der besten Events, die wir in der letzten Zeit besucht haben. Die Gründe dafür sind:

  • ein sehr schöner Saal mit einer Bühne und ausreichend Platz zum Sitzen und zum Tanzen
  • eine entspannte Atmosphäre, in der sich die Teilnehmer wohl zu fühlen schienen
  • schöne Workshops von Gudrun Schneider
  • eine Vielzahl von sehr guten Tänzern aus vielen verschiedenen Ecken, von Thüringen bis zur Ostsee
  • eine unerwartet große Anzahl an aktuellen Tänzen aus dem Bereich Modern Line Dance
  • last but not least: ein DJ, der zwar keine Playlisten mag, aber einen Wunschtitel nach dem anderen spielt und immer aufmerksam ist

Wir sind am Sonntag nach dem Frühstück sehr zufrieden nach Hause gefahren. Es hat sich unser Eindruck bestätigt, dass sich nördlich von uns eine Linedance-Szene etabliert hat, der wir sehr zugetan sind, weil hier das umgesetzt wird, was wir uns für uns selbst wünschen. Primär Modern Linedance in entspannter Atmosphäre, d. h. ohne Zwist zwischen den Teilnehmern und ohne Gerangel um Platz auf der Tanzfläche. Mehr wollen wir nicht.

Das Event startete am Freitagabend um 20 Uhr, d. h. wir mussten uns beeilen, nach der Arbeit auf die Autobahn zu kommen. Obhausen ist ein sehr kleiner Ort mit weniger als 3000 Einwohner und einem Kulturhaus und liegt in der Nähe von Halle an der Saale. Gleich nach dem ersten Tanz war Schuhwechsel angesagt, weil sich der Boden als sehr glatt herausstellte.

Der Veranstalter des Events ist der 2013 in Kalkar als bester DJ geehrte DJ Henry (Schwentke).

DJ Henry bei der Arbeit
DJ Henry bei der Arbeit

In einem kleinen Interview mit ihm konnte ich das feststellen, was viele längst wissen. Henry bestreitet mit der Organisation von LD-Veranstaltungen seinen Lebensunterhalt. Er bietet Events in verschiedenen Teilen von Deutschland an und man kann ihn auch als DJ engagieren. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Nadine und 2 netten Freunden am Eingang. Wer sich für diese und andere Veranstaltungen von DJ Henry interessiert, sollte mal seine Termine studieren HP DJ Henry.

Obhausen, Gardelegen, Hohegeiß, Gardebusch
Obhausen, Gardelegen, Hohegeiß, Gardebusch

Was mir am Linedance-Weekend in Obhausen wichtig erscheint: es ist ein Event von mehreren, die inzwischen seit 2 und mehr Jahren organisiert werden, um Tänzern die Gelegenheit zu geben, neue Tänze zu lernen und auf Abendpartys ordentlich abzutanzen. In der Vergangenheit haben wir dafür Bandveranstaltungen genutzt, bis wir das Interesse an reiner Countrymusik verloren haben. Heute gehen wir auf die Party, zu denen wir von befreundeten Vereinen eingeladen werden und die sind meistens sehr schön. Ergänzend dazu gibt es – wie z. B. in England schon in großem Umfang praktiziert – die kommerziellen Veranstaltungen, zu denen jeder gehen kann, der sich dafür die Zeit nehmen und das Geld dafür aufwenden will, denn Reisen ist ein wichtiger Teil davon. Events, die wir unbedingt auch kennenlernen wollen, sind die Linedance-Wochenenden in Gardelegen und Gardebusch. Das Workshop-Wochenende im Hotel Panoramic, über das wir ja auch schon berichtet haben, zählen wir zu dieser Reihe von Veranstaltungen.

Mal sehen, ob man so was mal in Franken organisieren kann?!

Die Teilnehmer kamen nicht nur aus der Umgebung von Obhausen, sondern auch von viel weiter her: Kiel, Schwerin, Hannover, Kassel, Göttingen, Berlin … und Bamberg. Viele dieser Teilnehmer/Innen gehen auch zu den anderen o. g. Events. Viele von ihnen tanzen am liebsten Modern Line Dance, tanzen aber auch gerne zu Countrymusik. Uns ist auch sehr positiv aufgefallen, dass die Teilnehmer ihre Tänze sehr gut beherrschen, ob ganz neu oder schon ein Oldie, es wird fast alles ohne Zögern und Fehler aufs Parkett gelegt, was darauf schließen lässt, dass ständige Übung dahintersteckt.

Die Party am Freitagabend hat uns sehr gut gefallen. Gudrun überraschte uns gleich am Anfang mit einem Workshop. Sie unterrichtete „Welcome To The Weekend“ von Karl-Harry Winson, den dieser im Januar in Blackpool vorgestellt hatte (Video) . Es ist ein netter Improver, der als eine Art Mottotanz zukünftig ein Linedance-Weekend stimmungsvoll einleiten soll. Im Verlauf des Abends liefen unentwegt ganz neue und neuere Tänze wie Wow Tokyo, Fly High, So Wake Me Up, Hey Brother, Timber, Bonfire Heart, In My Heart, New York 2 LA und so schöne Oldies wie Head Phones, Nu Flow und Have Fun Go Mad. Hätten wir es nur vorher gewusst, dann hätten wir auch noch mal üben können (Seufz). Wir haben auch etliche schöne Tänze gesehen, die wir auch gerne können würden, z. B. „Walk Alone“ (Kate Sala & Robbie), „Stripes“ (Ria Vos), „Dance To The Violin“ (Katrin Gäbler).

Workshops

Der Samstag war von 10 Uhr bis nachmittags um 18.00 Uhr mit Tanzen und Workshops sehr gut ausgefüllt. Die Workshops wurden alle von Gudrun Schneider gehalten. 2 am Vormittag, 2 am Nachmittag, jeweils 1 Beginner- und 1 Intermediate-Tanz. Gudrun erklärte uns, dass sie aus Rücksicht auf Linedance-Anfänger auch Beginnertänze unterrichten möchte. Sie hat dafür eine schöne Auswahl getroffen. „Gin & Toni“ wurde im Jan 2014 von Kate Sala und Robbie McGowan Hickie choreografiert (Gin & Tonic) und „Shout Shout“ vom April 2013 stammt aus der Feder von Yvonne Zielonka, ein Tanz, der mit dem gewünschten Armeinsatz viel gute Laune macht (Shout Shout). Wir waren natürlich eher auf die Intermediate-Tänze gespannt. Der erste – Too Young“ von Gudrun und Martina Ecke – hat uns voll und ganz überzeugt. (Too Young) Trotz 64 Counts, 2 Restarts und 1 Brücke hatten die Teilnehmer überhaupt kein Problem, den Tanz zügig umzusetzen. Gudrun hat die Teilnehmer gelobt und wir möchten ihr und Martina unseren Glückwünsch aussprechen für diesen schönen Tanz zu der ansprechenden Musik von Queensbury. „Up And Up“ – von Robbie McGowan Hickie im Feb 2014 choreographiert – war der 2. Intermediate-Tanz (Up And Up). Uns hat er nicht so gut gefallen wie „Too Young“. Besonders im letzten Teil reihen sich die Elemente nicht sehr flüssig aneinander, finden wir. Gudrun unterrichtet "Too Young"Wir haben Gudrun zum ersten Mal als Unterrichtende erlebt. Sie gibt klare Kommandos und zieht die Übungen nicht mehr als nötig in die Länge. Sie kennt ihr Publikum sehr gut. Ihr lockerer Umgang mit den Teilnehmern nimmt die Anspannung und erhöht den Spaß am Lernen. Wir freuen uns auf das Wiedersehen und Wiedererleben in Gardelegen am Oster-Workshop-Wochenende. Nach den Workshops waren wir so platt, dass wir uns für eine Weile in unser Quartier zurückgezogen haben. Den 5. Workshop haben wir daher verpasst.

Die Samstagabend-Party war okay. Wir fanden sie weniger spannend als die Party am Freitag. Vielleicht waren die Teilnehmer ja schon etwas müde? Bitte diese Frage nicht falsch verstehen. Es waren sehr viele Tänzerinnen und Tänzer dabei, die fast keinen Tanz ausließen und voller Energie dabei waren. Im Vergleich zum Freitag wurde mehr Country gespielt. Wir fanden den Abend trotzdem schön. Wir konnten uns Zeit für Gespräche mit lieben Tanzfreunden nehmen. Nach Mitternacht und damit lange nach vielen anderen haben wir uns verabschiedet. Einige Unermüdliche waren zu dem Zeitpunkt noch sehr fleißig und nicht ruhig zu stellen.

Wie gesagt, wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen in Gardelegen am 18. April.

Bevor ich es vergesse, hier noch eine kleine Anekdote. Die uns kennen, wissen genau, dass es keine Reise zu einer Linedance-Veranstaltung gibt, die wir nicht mit einigen Stopps bei McDonalds verlängern. Wir lieben den Latte Macchiato. Auf der Rückreise verschlug es uns nach Weißenfels. Hier erlebten wir zum ersten Mal eine Neuerung. Die Kunden müssen jetzt mit einem Zettel mit einer Nummer drauf auf ihre Bestellung warten. Naja, öfters was Neues. Ob die Idee so gut ist, muss sich noch zeigen.

Ich würde mich freuen, eine Rückmeldung zu bekommen, falls hier etwas nicht richtig dargestellt wurde.

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