Lichtbild Reality Dancer_FB Sandra_für Bericht

3. Linedance-Party der Reality Dancers in Bovenden am 27.02.2019

Im Februar bin ich zum ersten Mal auf eine Linedance-Veranstaltung sehr weit nördlich von Bamberg gefahren, die im Westen und nicht wie sonst im Osten von Deutschland stattfand, um genau zu sein in Bovenden, einem Vorort von Göttingen. Ich war sehr gespannt auf dieses Event, die 3. Party, die die Reality Dancers ausgerichtet haben. Wen würde ich dort treffen, würden meine Freundinnen und ich mittanzen können, wie würden die Workshops sein und wie würde mir die Organisation der Veranstaltung gefallen?

Ich kenne Sandra und Jens Köhler, die erst seit 2018 ein Ehepaar sind, seit einigen Jahren vom Sehen. Ich bin ihnen bei meinen wenigen Besuchen im Hotel Panoramic begegnet und auch in Gardelegen. Dort habe ich letztes Jahr den Flyer zu ihrer dritten Party mitgenommen. Sie sind mir als gute Tänzer aufgefallen und ich war neugierig, wie ihre Party sein würde. Die Anreise am Samstag früh, um rechtzeitig bis 11 Uhr in Bovenden zu sein, lief viel besser als befürchtet. So waren wir unter den ersten Gästen, die eintrafen und konnten in Ruhe den großen Raum und die schöne und geräumige Ausstattung in Augenschein nehmen und die ersten Linedance-Freunde drücken, die aus ganz anderen Richtungen zu diesem Event gekommen waren.

Das war dann schon mal die erste Überraschung. So viele bekannte Gesichter und Linedancer, mit denen ich schon oft zusammengetroffen war, vor allem im schon erwähnten Gardelegen. Dirk und Wibke Leibung und seine Gruppe, Thomas und Heike Brünger, Kathrin und Dirk Altenkirch, die Girls aus Berlin, Britt und Ines aus Leipzig, die Tänzer aus Klein-Schneen und unter den vielen anderen auch Gudrun Schneider, ihr Mann Uwe und ihrer Freundin Heike. Es gab also ein fröhliches Hallo und das Gefühl, hier vielleicht fremd zu sein, verflog sogleich.

Ich war auch sehr gespannt auf dieses Event, weil ich in Bovenden zum ersten Mal auf Roy Hoeben treffen würde und weil die Veranstalter die Versorgung mit Essen und Getränken anders gestalten, als ich es bisher erlebt habe. Aber erst mal ein paar Worte über den Saal. Ich finde ihn total schön, genau die richtige Größe für ca. 150 Gäste, in der richtigen Form, also eher quadratisch, mit sehr großer Tanzfläche und trotzdem Raum an und um die Tische. Am Abend erstrahlte der Saal dank geschickter Beleuchtung in bunten Farben. Auf den sehr glatten Boden musste ich mich schuhtechnisch einstellen und muss es mir für das nächste Mal merken! Eine geräumige Bühne, auf der es sich der DJ Axel Bönsch aus Braunschweig gemütlich machen konnte und auf der auch die Teacher ausreichend Platz hatten, um uns ihre Tänze ohne Absturzgefahr demonstrieren zu können. Etwas glücklos war die digitale Titelanzeige der Tänze auf dem Vorhang. Von der Seite betrachtet, waren sie meistens nicht lesbar.

Im Eintrittspreis war das komplette Essen enthalten. In der Mittagspause konnten wir zwischen 2 Suppen wählen, einer Karottensuppe und einer Soljanka, am Nachmittag gab es kleine süße Minitörtchen. Die Auswahl war so groß, dass man nicht jede Sorte probieren konnte. Meine waren sehr lecker. Am Abend dann ein warmes Buffet mit verschiedenen Fleischgerichten und Beilagen zusammen mit einer größeren Auswahl an Salaten. Den ganzen Tag über konnte man von den angebotenen Getränken (Kaffee, Tee, Softdrinks, Säfte, Wasser) so viel konsumieren, wie man wollte. Dafür musste man beim Eintritt 20€ bezahlen. Wir haben hin und her überlegt, ob das jetzt ein guter Deal ist oder nicht. Vielleicht nicht für jeden/jede. Ich hätte mir Cola Light gewünscht.

Workshops

Die Workshops haben die Zeit von 11 Uhr bis 17.45 Uhr gut ausgefüllt.

Gudrun Schneider
Roy Hoeben
Dirk Osterloh

 

 

 

 

 

 

  • Gudrun Schneider: Gone Enough, 32/2 Improver zu “Gone Enough” von William Michael Morgan
  • Roy Hoeben: C’est La Vie, 32/4 Improver zu “C’est la vie“ von Soulbox
  • Dirk Osterloh unterrichtete: „River Don’t Run“ von Lilian Lo, 88/1 Advanced zu „River“ von Charlie Puth; choreographiert von Lilian Lo im September 2018
  • Roy Hoeben/Gudrun Schneider: Hey DJ, 48/4 Improver, zur Musik Hey DJ (REMIX) von Feb 2019
  • Roy unterrichtete zum Schluss „The Bounce“, 32/4 Intermediate, den Scott Blevins und Jo Thompson im September 2018 choreographiert haben.

Mir persönlich haben „River Don’t Run“ und „The Bounce“ am besten gefallen. Ich mag beide Musikstücke sehr gerne. „River Don’t Run“ war aber schon schwer und stand vom Schwierigkeitsgrad her in starkem Kontrast zu den Tänzen von Gudrun und Roy. Ich habe den Tanz gerne gelernt, auch wenn ich mir heute noch nicht sicher bin, ob und wann ich ihn für mich wiederholen werde. (Exkurs: Das ist halt das Elend mit schweren Tänzen. Auch wenn sie einem gut gefallen, fallen sie unter den Tisch, weil sie Zeit und Training erfordern. Daher verstehe ich Gudrun nur zu gut, die immer betont, dass man in den einfacheren Tänzen die Freude am Linedance suchen sollte.) Ich fand es sehr interessant, dass uns Dirk einen Tanz von einer Choreographin gezeigt hat, die mir bis dahin unbekannt war. Lilian Lo choreographiert laut Copperknob erst seit 2015 und lebt in Hongkong. Ihr Demovideo beeindruckt mich sehr. Sie ist eine sehr anmutige und ausdruckstarke Tänzerin. Linedance in Asien ist so viel größer als bei uns. Es ist nur gerecht, dass auch Tänze, die aus Asien kommen, bei uns wahrgenommen werden. Außer Rebecca Lee hat es meines Wissens noch niemand in die westliche Hemisphäre geschafft, während die Choreographen aus UK und USA im Fernen Osten sehr viel unterwegs sind. „The Bounce“ ist auch ein toller Tanz, der in den USA sehr beliebt ist. Er wurde in Chicago im Oktober 2018 zum ersten Mal gezeigt. Ich finde ihn typisch für Scott Blevins.

Roy Hoeben

Es war meine erste Begegnung mit Roy Hoeben. Ich hätte mal im Laufe des Tages/Abends das Gespräch mit ihm suchen sollen, um etwas über ihn zu erfahren, denn ich kenne seinen Namen „nur“ von den Eventflyern und den Step Sheets, die er zusammen mit Gudrun Schneider verfasst hat. Habe ich aber nicht gemacht. So musste ich mir die Informationen auf anderen Wegen suchen. Roy hat mir ein paar Basisinfos per Email geschickt. Er ist 35 Jahre alt und wurde in Weert in den Niederlanden geboren. Roy tanzt seit er 12 Jahre alt ist und hat 3 Jahre später mit 15 das erste Mal an Meisterschaften teilgenommen. Diese erste Teilnahme an den Landesmeisterschaften in den Niederlanden hat ihm gleich den Meistertitel beschert. Seitdem hat er sich für die Erreichung noch größerer Ziele weitergebildet und trainiert. Seine beeindruckenden Titel sind:

Neben seinem eigenen Turniertanz trainiert Roy sehr viele Turniertänzer und -tänzerinnen in Deutschland und in der ganzen Welt. Er tanzt auch Shows. Hier ein aktuelles Video seiner Show auf der Berlin Open im Feb 2019: Show Berlin Open 2019.

Roy ist also in erster Linie Turniertänzer, Trainer für Turniertänzer und Bewertungsrichter. Durch die Begegnung mit Gudrun Schneider hat er sich die Tür zum Breitensport aufgemacht. Seit 2017 hat er 10 Tänze mit Gudrun geschrieben von Beginner bis Intermediate. Diese hat er sehr oft zusammen mit Gudrun auf Events in Deutschland und Holland unterrichtet. In Bovenden war er zum zweiten Mal zusammen mit Gudrun eingeladen. Ich fand sein Auftreten sympathisch und die Show, die er am Abend für uns getanzt hat, beeindruckend.

Abendparty

Sandra mit Axel Bönsch

Ich fand die Abendparty gut gelungen. Tanzwünsche wurden von DJ Axel Bönsch erfüllt. Wir, Gäste aus Franken, konnten ziemlich viel mittanzen, was mehr als die halbe Miete ist, um mit einer Veranstaltung zufrieden zu sein. Der Showauftritt von Sandras halbwüchsiger Tochter hat uns auch sehr gut gefallen. Sie hat ihn ganz allein einstudiert. Ich habe ihren Mut, sich allein dem Publikum zu stellen, bewundert und ihre tänzerische Kreativität bestaunt. Glücklich war ich darüber, endlich mal wieder mit meiner langjährigen Tanzfreundin Sabine zusammen tanzen zu können und dass wir zusammen Broken Heels getanzt haben.

Fazit

Ich bin sehr froh, dass ich mich auf den Weg nach Bovenden gemacht habe. Ich finde den Saal und das Umfeld sehr angenehm. Von Sandra und Jens wurden viele schöne Ideen umgesetzt, um den Gästen eine bunte Party und interessante Workshops zu bieten. Ich fand es schön, auf einem mir noch unbekannten Parkett viele bekannte Tänzer und Tänzerinnen wiederzutreffen. Ich freue mich auf die nächste Party in 2020. Dann möchte ich eine Besichtigung der Stadt Göttingen anhängen. Sie liegt gleich nebenan und hat viel Schönes zu bieten.

Ein schönes Gruppenbild zum Abschluss.

 

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