Die Zeit ist schon wieder sehr schnell vergangen, hat sich gleich zwischen das Ende vom Event und mich und den Laptop gezwängt. Ich habe einige Tage nur für mich genutzt und bin mal kurz an die Ostsee gefahren. Ich hoffe, dass trotzdem noch ein paar von EUCH auf meinen Bericht warten. Hier ist er endlich :-). Es ging auch in diesem Fall nicht ohne! Wenn sich so viele Leute sehr viel Mühe machen, und viele andere keine Mühe scheuen, um dabei zu sein, dann möchte ich mir auch die Mühe machen, etwas darüber zu schreiben.
Wir waren viele Jahre lang treue Besucherinnen des Spreewaldevents, das an verschiedenen Orten im Spreewald anfangs in einem Megazelt und später in einer Halle und immer mit Johnny Two-Step als erstem Teacher stattfand. 2013 wurde das Event abgesagt, weil das Veranstalterteam nicht mehr an einem Strang ziehen wollte/konnte und auch die Kosten für die große Halle und alles andere nicht mehr durch die Einnahmen zu decken waren. Wer es genauer wissen will, kann hier noch mal nachlesen, was der ADSC dazu meint: https://www.adsc-ev.de/
Das 1. Spreewald Camp, das vom 17. – 19. Juli in Dahme Spreewald stattfand, hat die Nachfolge des Spreewaldevents angetreten.
Mit der Verpflichtung von Kate Sala aus England für die Workshops hat der ADSC als Veranstalter einen Coup versucht, denn schließlich ist Kate Sala eine der weltweit führenden Choreographinnen (2 Crystal Boots im Jan 2014) und eine Teacherin, die auch für diese Rolle in England schon ausgezeichnet wurde (1 Crystal Boot 2013). Wir haben uns sehr auf Kate gefreut, denn wir wissen, dass sie eine ausgezeichnete Linedance-Trainerin ist und dabei so sympathisch. Es war daher keine Frage, dass wir uns wieder auf den Weg in den Spreewald machen würden.
Was hat sich geändert? Alles war etwas reduzierter: das Veranstaltungsteam bestand aus weniger als 10 Personen, wo früher an die 50 schufteten; keine kommerziellen Verkaufsstände für Essen und Getränke, das übernahm der ADSC selbst; noch mehr Rückgezogenheit aufs Land, wo es selten Handyempfang gab; eine kleinere Halle, die aber für die Anzahl der Gäste völlig ausreichend war; leider und zu Unrecht noch weniger Teilnehmer und Teilnehmerinnen, was hoffentlich nur mit der unerwarteten Hitze zu tun hatte. Was genau so war wie immer: ein tolle Halle mit diesmal sehr gutem Tanzboden, viele nette Leute aus allen Himmelsrichtungen, gute Workshops von ausgezeichneten Teacherinnen und das allseits beliebte und immer auf Perfektion bedachte Power-Duo DJ Henry und DJ Jimmy Eagle Eye. Der Sound war einfach klasse.
Wir finden es auch sehr gut, dass hier für uns zum ersten Mal die Leinwand dazu genutzt wurde, die Workshops zu übertragen.
Über die Leinwand war es für alle Teilnehmer bis in die hintersten Reihen möglich, die Schritte zu verfolgen, außer Kate und Katrin liefen außerhalb der Kamera.
Was mir wieder nicht gefallen hat, sage ich mal gleich, damit es auch raus ist: Die Information vorab war zu dünn: es gab einen sehr nett gestalteten Flyer, der doch einige Fragen offen ließ, z. B. wann sollten wir da sein und wann wäre es am Sonntag zu Ende. Die kurzfristig über FB verteilte Info hat nur bedingt geholfen. Wir sind schon um 8 Uhr in Bamberg losgefahren, um rechtzeitig um 14 Uhr anzukommen. Die Veranstaltung fing dann aber erst gegen 16.30 Uhr an. Auch die Werbung für das Event war nicht ausreichend. Es kamen einfach zu wenig Leute, was bei einem Gaststar wie Kate Sala richtig richtig schade ist. Manche haben sich über die Eintrittspreise beschwert. Wir finden, dass der Preis fürs Wochenendticket in Ordnung war, wer jedoch nur am Samstag dabei sein wollte, musste vergleichsweise viel mehr bezahlen. Auch die Camper hätten ein paar Verbesserungsvorschläge, z. B. dass man die Nutzung der vorhandenen sanitären Einrichtungen steigern sollte.
ANSONSTEN und das soll nicht der unbedeutende Rest sein: wir haben uns sehr wohl gefühlt, nur das Wetter hat uns alles abverlangt.
Es war ein Traum, Kate Sala so hautnah zu erleben. Sie hat 4 sehr unterschiedliche Tänze unterrichtet:
- Shotgun Mambo, 48/4 Improver; Musik „Me & My Broken Heart“ von Rixton
- Bailando Amor, 64/4 Intermediate, Musik „Bailando“ von Enrique Iglesias
- Makita, 32/4 Improver, Musik „Just One Time“ von Jamie O’Neal
- Fee Fy Mo, 64/4 Intermediate, Musik “The Name Game” von Shirley Ellis
Uns hat “Shotgun Mambo” sehr gut gefallen. Wer lateinamerikanische Rhythmen liebt, der zieht „Bailando Amor“ vor. „Fee Fy Mo“ ist ein brandneuer Tanz, den sie zum ersten Mal unterrichtet hat.
Während des Wochenendes hat sich vor allem Katrin Gäbler aus Dresden um Kate gekümmert. Daneben hat sie auch 4 Tänze unterrichtet:
- Why Not Tonight, 32/4 easy Intermediate, Musik „Why Not Tonight“ von Neal McCoy
- I Will Dance; 64/4 Intermediate, Musik “I Will Dance” von Lisa Aberer
- Alcazar, 52/4 Intermediate von Robbie McGowan Hickie & Karl-Harry Winson, Musik “Blame It On The Disco” von Alcazar
- Home Sweet Home, 48/2 Intermediate, Musik “Home Sweet Home” von Andreas Gabalier
Toll, dass Katrin Alcazar ausgewählt hat. Dieser Tanz geht schon um die Welt. Ihr Walzer „Home Sweet Home“ hat uns auch sehr gut gefallen.
Beide Damen tanzen sehr stilvoll und haben viel Temperament. Sie haben die Hitze nicht gescheut und uns beim Tanzen zwischendurch und am Abend kräftig unterstützt. Viele sind auf Kate zugegangen, um mit ihr zu sprechen. Ich möchte an dieser Stelle nur eine Bemerkung widergeben, die mir wichtig scheint: Sie hat natürlich genau beobachtet, was wir tanzen. Sie findet, dass die deutsche Szene, der sie im Spreewald begegnet ist, sehr Maggie orientiert ist. Ich glaube, dass sie mit dieser Beobachtung wirklich Recht hat. Wir haben alle die Tendenz, immer auf Maggie Gallagher zu schauen und ihren Tänzen ganz besondere Beachtung zu schenken. Wir sollten uns mehr öffnen und auch andere Choreographien wahrnehmen und in den Entscheidungsprozess einbeziehen. Leider haben wir dafür die Unterstützung von YouTube verloren. Ich kann zu keinem der Workshoptänze ein Video mit Musik verlinken. Das ist doch wirklich zum K… Die Tanzbeschreibungen findet man auf der HP vom ADSC https://www.adsc-ev.de/ und auf YouTube haben sie ein Video mit vielen Fotos und kurzen Impressionen von den Workshops eingestellt: https://www.youtube.com/watch?v=GEjLchsS6N0&feature=youtu.be.
Wir freuen uns, dass der ADSC über FB via DJ Jimmy Eagle Eye angekündigt hat, dass es ein Spreewald-Camp im Juli 2015 geben wird, vom 17 bis 19. Juli.
Schöner Bericht, Karin ! Wenn es zeitlich passt, werde ich bestimmt nächstes Jahr wieder hinfahren….. 🙂
Wieder sehr schön und informativ 🙂
Das hast du wieder sehr toll geschrieben und den Nagel auf den Kopf getroffen
Danke liebe Gudrun. Jetzt aber ab ins bett mit uns beiden!
Sehr schön geschrieben
Danke, liebe Annette. Das freut mich sehr.
Hallo Karin, stehe voll hinter Deinem Artikel. Gut gelungen wie immer. Die Maggie-Orientierung liegt vermutlich daran, dass viele Tänzer mit Living LD am Gardasee waren und dadurch die Tänze öfter gewünscht wurden. Leider wird Kate in Deutschland zu wenig gebucht. Sie würde gern öfter kommen – kam bei einem Gespräch mit ihr heraus.
Danke für deine Rückmeldung Elsbeth. Ich glaube, dass die Maggie-Orientierung schon immer gilt. Im Prinzip ist ja auch nichts Schlimmes daran. Sie macht tolle Tänze. Andere aber eben auch. Ich denke, Kate hat die Chance genutzt, sich auch einen Namen zu machen.
Auch ich stehe voll hinter deinem Bericht – wie immer, wieder klasse geschrieben! Danke Karin!
Danke an alle, die schon gelesen und den Bericht kommentiert haben.